In den letzten Wochen verging kaum ein Tag, an dem nicht über die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg und über die AfD berichtet wurde. Nun liegen die Ergebnisse vor und die 27,5 Prozent in Sachsen und 23,5 Prozent in Brandenburg sind für viele erschreckend - doch manche Atmen auf, da Koalitionen fern der AfD möglich sind. An Analysen, wieso die AfD solche Erfolge erzielt, mangelte es vor und nun, nach der Wahl, nicht. Eines der erfolgreichsten Wahlkampfthemen der AfD war die sogenannte Wende 2.0. "Vollende die Wende", "Hol dir dein Land zurück" - das waren Wahlkampfparolen, mit denen die AfD scheinbar einen Nerv getroffen hatte - trotz dass die AfD-Spitzenkandidaten allesamt aus dem Westen kamen. Die Partei greift mit der Erzählung der Wende 2.0 unbearbeitete Konflikte der Nachwendezeit auf - und sie fasst sie in Worte. Es ist eine Erzählung von noch immer ungleichen Löhnen, von enttäuschten Hoffnungen und dem Gefühl, zu kurz zu kommen. Konflikte und Bedürfnisse, die bundesweit lange ignoriert wurden. Nun, nicht erst durch den AfD-Wahlkampf, ist die Nachwendezeit wieder ein Thema der Analyse. Es gründen sich Aufarbeitungsgruppen wie "Aufbau Ost" in Leipzig, oder es werden Bücher über Ostdeutsche Identitäten veröffentlicht. Anlass dafür gibt nicht zuletzt das Jubiläumsjahr 30 Jahre Mauerfall. Wo die Analyse der Nachwendezeit gerade steht, und was das für eine Aufarbeitung bedeutet, darüber sprachen wir mit David Begrich vom Miteinander e.V. aus Sachsen-Anhalt.
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