Zwischen Ideologie und Wahn – Wieso wir uns auf einen neuen Terrortyp einstellen müssen

Am 25. Juni stach ein in Somalia geborener Mann in der Würzburger Innenstadt mehrere Menschen nieder, er tötete dabei drei Frauen und verletzte mehrere weitere Personen schwer, bis er schließlich unter Waffengewalt von der Polizei festgenommen wurde. Der Mann war bereits mehrfach psychisch auffällig geworden, und wurde auch im Nachhinein mehrfach als Wahnhaft oder verwirrt beschrieben. Bisher ist der Mann nicht offiziell vernommen worden, weil er dazu nicht in der Lage sei. Dennoch erscheint eine islamistische Motivation wahrscheinlich, so soll der Täter mehrfach Allahu Akbar gerufen haben und nach seiner Festnahme von "seinem Djihad" gesprochen haben.

Der Täter reiht sich damit in ein häufiger werdendes Schema ein. Psychisch auffällige Einzeltäter, die zwar einen deutlichen Bezug zu extremistischen Ideologien haben, aber gleichzeitig ein Wahnhaftes verhalten an den Tag legen. Die Frage, ob es sich letztlich um Terroristen oder psychisch kranke handelt, scheint manchmal nur eine Frage der politischen Einordnung. Wir haben ein ausführliches Gespräch mit dem Psychologen Ahmad Mansour geführt, er ist Experte für die Prävention von Extremismus. In dem Gespräch beschäftigen wir uns vor allem damit wir als Gesellschaft mit einem anderen Typ von Terrorismus wir umgehen wollen.


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Symbolbild: Aussicht über Würzburg, von Barnyz. (CC BY-NC-ND)