Prozess in Bamberg: Rassismus von Wachschutz und Polizei und die Täter-Opfer-Umkehr

Es ist ein Wachdienstmitarbeiter der im Sommer 2018 Fatou, eine aus dem Senegal geflüchtete Frau, in Bamberg unbegründet des Diebstahls beschuldigt und sie als einzige Person im Supermarkt kontrolliert. Der Wachdienst ruft die Polizei, die seine Version der Geschehnisse adaptiert. Als Fatou nach der Polizeikontrolle in den Supermarkt zurückkehren will, weil sie die gekauften Produkte dort vergessen hat, halten die Mitarbeiter des Wachdienstes sie gewaltsam fest. In ihrer Stellungnahme schildert sie, wie auf die Körperverletzungen durch die Wachmänner das grobe Verhalten der Polizisten folgt. Die nehmen die Frau in Gewahrsam, Fatou spricht von krassen Szenen, in denen sie Erniedrigung und körperliche Gewalt durch die Beamten erfährt. Fatous eigene Schilderung der Ereignisse wird dabei von Beginn an abgelehnt und kommt nicht zu Gehör. Das zieht sich von der ersten Beschuldigung durch den Wachmann bis zur Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Bamberg, die Anfang März stattfand. Dort wurde Fatou wegen Hausfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Ihre eigenen Anzeigen gegen Wachdienst und Polizist*innen wurden bisher nicht verfolgt oder sind eingestellt worden. Mit Katharina von Justizwatch blicken wir auf die Ereignisse.


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