„Einweisungsgrund: Herumtreiberei“

Am Sonntag, dem 01.12.24 wurde in Leipzig eine Wanderausstellung eröffnet, die sich mit einer sogenannten "Tripperburg" befasst, die es in Leipzig-Thonberg in der DDR gegeben hat. Der Begriff „Tripperburgen“ steht für Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR, in die vor allem Mädchen und Frauen unter dem Vorwand von Geschlechtskrankheiten eingewiesen wurden, deren Verhalten von den sozialistischen Idealen der Arbeitsdisziplin, des partnerschaftlichen Zusammenlebens oder der Staatstreue abwich. De facto handelte es sich also um Disziplinierungs- und Umerziehungsanstalten, in denen Mädchen und Frauen systematischer geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt waren und gefoltert wurden. Sie ist damit die erste Ausstellung zu dem Thema überhaupt. Die Wanderausstellung trägt den Titel „Einweisungsgrund: Herumtreiberei – Disziplinierung in Venerologischen Stationen und Spezialheimen der DDR“ und dokumentiert staatliche Repression gegen Mädchen und Frauen in der DDR.

Um einen Überblick bezüglich der Wanderausstellung zu erlangen, sprach Radio Corax mit Hannes Schneider, der die Ausstellung mitorganisiert hat.
Die Ausstellung ist in Leipzig noch bis zum 20.12.24 zu sehen.


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